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Foto:  Michael Kristen

erstes Hören: (aus Simone Fontanelli: “Martin” 3 pezzi per violino solo (CD siehe “Tonträger”). Sie brauchen dazu kein Konto eröffnen und keine Cookies zu akzeptieren. Falls das verlangt wird, genügt Klick “nein danke.)

Martin Mumelter

das sich damals gemeinsam mit der Nachbarstadt Hall zu einer Metropole der Alten wie der Neuen Musik entwickelte. Pioniere der Historischen Aufführungspraxis wie Nikolaus Harnoncourt und Jordi Savall waren dort regelmäßig zu Gast, ebenso konnte man Größen der Neuen Musik von György Ligeti und Steve Reich bis zu John Cage persönlich begegnen. Beim jährlichen Festival “Jugendkulturwochen”  stellten preisgekrönte Literaten ihre neuesten Werke vor, unter ihnen Friederike Mayröcker, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, und Mumelter konnte dort als gerade Halbwüchsiger aufstrebende österreichische Komponisten wie Friedrich Cerha und Erich Urbanner kennenlernen. Bei den ans Festival geknüpften Uraufführungen und Aufnahmen wirkte er von jung an mit und arbeitete sich von Tuttiverpflichtungen über Kammermusikprojekte bis zu solistischer Verantwortung vor.

bei Roman Wisata, einem Schüler und ehemaligen Assistenten von Otakar Ševčík, der sich bei Adolf Busch perfektioniert hatte. Abschluss der Studien Konzertfach und Instrumental-Lehramt mit Auszeichnung und Sonderpreis der AGMÖ (Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs). Daneben einige Jahre Kompositionsstudien und erste literarische Arbeiten für den ORF.

Szanto stammte aus Österreich-Ungarn, hatte als junger Geiger ein Duo mit Wilhelm Furtwängler am Klavier und war dessen Konzertmeister gewesen. In diese Jahre fällt auch seine Freundschaft und Zusammenarbeit mit Max Reger, dessen Solowerke Mumelter mit ihm ebenso wie die Solowerke von Bach intensiv studieren konnte. Szanto war bis zu seiner Emigration Primarius des Ersten Münchner Streichquartetts und Professor an der Musikhochschule München.

vielleicht ist kein Zufall, dass zu den ersten Klavierpartnern für die Konzerte und Rundfunkaufnahmen des Zwölfjährigen („Fast ein Wunderkind“ titelte die Presse anlässlich seines Debüts mit einem Mozart-Violinkonzert) der kompromisslose Komponist Heinzpeter Helberger gehörte und Mumelter später gerne mit namhaften Komponisten wie Peter Eötvös, Erich Urbanner, Hans Zender (“Musik und Sprache sind nicht zu trennen“) als Dirigierpartner auftrat. Auch die Instrumentalpartner spiegeln das Interesse an ausgeprägten Persönlichkeiten wider: etwa die Pianisten Alfons Kontarsky und Herbert Henck, der Komponist und Pianist Werner Bärtschi, die Cembalisten und Organisten Kurt Estermann (der auch ein profilierter Komponist ist) und Luigi Ferdinando Tagliavini.

spielte Violinkonzerte von Alban Berg, Arnold Schönberg, B. A. Zimmermann, Erich Urbanner*, Alfred Schnittke, Richard Dünser*, Tadeusz Baird, Kaaja Saariaho, Adriana Hölszky* u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Wiener Symphonikern, dem Radio-Symphonieorchester Wien, der Staatskapelle Berlin, den Bamberger Symphonikern, dem Mozarteum-Orchester Salzburg, RTL-Symphonierochester Luxemburg, dem Österreichischen Ensemble für Neue Musik (OENM), dem Stuttgarter Kammerorchester und vielen weiteren u.a. unter Peter Eötvös, Hans Zender, Bernhard Kontarsky, Hiroshi Wakasugi, Donald Runnicles, Miltiades Caridis. Konzerte New York Carnegie Hall und Merkin Hall, Bregenzer Festspiele, Sagra Musicale Umbra, Edinburgh Fringe Festival, Festwochen der alten Musik Innsbruck (u.a mit Bach-Solowerken). Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Teilnahme an renommierten Festivals und Konzertreihen der Moderne dar, darunter “musica viva” in München, Klangspuren, “Sommer in Stuttgart” und die Musik-Biennale Berlin (heute MaerzMusik ], wo er mit dem Preis der Kritik ausgezeichnet wurde.

*Mumelter gewidmet

für europäische Rundfunksender spielte er über 200 Werke ein. Zu seinen Schallplatteneinspielungen zählen u.a. die Violinkonzerte von Arnold Schönberg, Alban Berg, B.A. Zimmermann, Adriana Hölszky (alle live), sämtliche Violinsonaten von Charles Ives, Kammermusikwerke von Messiaen, Cage, Ives, Bartók u.a. bei den Labels KAIROS, Koch-Schwann, harmonia mundi, London-Hall und NEOS, sowie Solowerke von Bach und die Violinkonzertre von Schönberg und Urbanner (live aus dem Goldenen Saal des Musikvereins Wien und dem Brucknerhaus Linz) für das Label UniMozarteumRecords, vertrieben durch NAXOS.

HIER zu den CDs.

Sonderpreis der AGMÖ (Arbeitsgemeinschaft Musikerzieher Österreichs) zur Beendigung der Studien; 1971 als bester teilnehmender Streicher Laureat des Gaudeamus-Interpretenwettbewerbs für Neue Musik in Rotterdam, 1979 Kritikerpreis der Musik-Biennale Berlin (heute MaerzMusik), 1985 Emil-Berlanda-Preis des Landes Tirol für Verdienste um die Neue Musik.

dem neben Spezialisten für Alte und Neue Musik auch die prominenten Jazzmusiker und Komponisten  Werner Pirchner  und Harry Pepl angehörten. Die Programme mischten in ständiger Rotation Improvisationen der unterschiedlichsten Stilrichtungen mit Kompositionen diverser Epochen und gehörten damit  zu jener Avantgarde, die sich mit besonderem Erfolg dem Abbau von Barrieren zwischen „U-“ und „E-„ Alter und Neuer Musik, Improvisation und Komposition widmete. (Gruppenbild im Header oben Mitte: vl. Max Engel, Martin Mumelter, Doris Linser-Rainer, Werner Pirchner, Kurt Neuhauser)

Mehr darüber unter dem Punkt “Improvisation”

in denen sowohl Neue Musik als auch Standardwerke der Klassik zunächst im Gespräch aufbereitet und dann aufgeführt wurden. In der Reihe “Kammermusik unter Freunden” lud Mumelter immer wieder andere Kolleginnen und Kollegen zu Kammermusikprojekten ein, um dem – hoch geschätzten – perfekten Zusammenspiel feststehender Formatierungen Reiz und Risiko nahezu spontanen Musizierens entgegen zu setzen.

Details und Programmvorschläge siehe: Gesprächskonzerte

Bereits während des Studiums sammelte er Erfahrungen als Lehrer in Musikschulen der Stadt Innsbruck und ihrer Umgebung. Im Alter von 22 Jahren wurde ihm angeboten, am Konservatorium Innsbruck die Ausbildungsklasse der  US-amerikanischen Violinvirtuosin Guila Bustabo zu übernehmen, ein Jahr später wurde er auch Leiter des Symphonieorchesters des Konservatoriums. Daneben unterrichtete er weiterhin Kinder und Amateure. Nach fünf Jahren wechselte Mumelter in den Freien Beruf und führte bis 1985 eine eigene private Violinschule mit öffentlicher Anerkennung. Parallel dazu wurde Mumelter 1981 zunächst als Gastprofessor an die Innsbrucker Expositur der Hochschule Mozarteum eingeladen.

1986 erfolgte die Berufung als ordentlicher Professor für Violine an die Universität Mozarteum in Salzburg, wo er bis zur Emeritierung 2016 eine Violinklasse und daneben zehn Jahre lang das von ihm gegründete und konzipierte Institut für Neue Musik leitete. Parallel dazu lehrte er Aufführungspraxis Neuer Musik für alle Instrumental- und Vokalgattungen sowie über viele Jahre Didaktik und Lehrpraxis des Violinunterrichts sowohl am Mozarteum Salzburg als auch an der Anton-Bruckner-Universität Linz. Die Quintessenz davon findet sich in seinem Buch  Standardfragen im Violinunterricht (Verlag Breitkopf & Härtel, Edition Nepomuk).

Auch als Gruppencoach und Orchestererzieher war Mumelter früh tätig. Beim Österreichischen Bundesjugendorchester (später „Österreichische Jugendphilharmonie“) betreute er über Jahre die Violinen. Unter den Jugendlichen, die er, selbst nur wenig älter als seine Schützlinge, in intensiven und zugleich freundschaftlichen Gruppenstimmproben und individuellen Lektionen für herausfordernde Orchesterprojekte trainierte, finden sich u.a. die heutigen Dirigenten Franz Welser-Möst, Owald Sallaberger, Manfred Honeck, Rainer Honeck (zugleich Konzertmeister der Wiener Philharmoniker) , sowie die Geiger Markus Wolf (Konzertmeister Bayerisches Staatsorchester)  und Reinhold Wolf (Konzertmeister Deutsche Oper Berlin) , und die Geiger des späteren Artis-Quartetts und des Hagen-Quartetts.

Zur aktuellen Lehrtätigkeit siehe Menu “Unterricht”.

Gefördert und beraten wurde Mumelter anfangs besonders von Otto Grünmandl und dem Doyen der Hörspiel- und Filmkomponisten Peter Zwetkoff. Später wurden Kurzgeschichten in der Tiroler Kulturzeitschrift „Das Fenster“ und der „Presse“ Wien veröffentlicht. 2015 erschien sein erster Roman „Spiegelfuge“ (Edition Laurin), 2017 der gemeinsam mit Magdalena Pattis verfasste satirische Kriminalroman „Die Arien des Commissario Scalzi“ (Edition Laurin). Weitere Informationen siehe Menü “Schreiben”.

1994 erschien das Buch „Ums Leben spielen. Vom Umgang mit Musik“, 2004 „Proust for President/Rettet uns künstlerisches Denken“, 2009 das Didaktik-Fachbuch „Standardfragen im Violinunterricht“ (siehe Menü “Schreiben”)

Er ist verheiratet, Vater von vier Kindern, und lebt in der Nähe von München. Er  hält  Meisterkurse und unterrichtet fallweise privat. Details siehe Menü “Unterricht”.

Das aktuelle REPERTOIRE

ist auf Werke fokussiert, die Mumelter nach all den Jahren besonders am Herzen liegen; das reicht von Bachs Solowerken und Sonaten mit Cembalo/Orgel bis zu Adriana Hölszkys Konzert für Violine und Kammerorchester “Apeiron” (2017/18, MM gewidmet). Details und Programmvorschläge auf Anfrage unter “Kontakt”.

Improvisationen/Lesungen

ebenfalls auf Anfrage, siehe auch “Veranstaltungen”

Ausführliches biographisches Mateial findet sich u.a. auf  Wikipedia/Mumelter

Detaillierte Form:

MARTIN MUMELTER

Als „Aufnahmen, von denen man bislang nur träumen konnte“ und „reine Freude“ (fono-forum) begrüßten namhafte Medien die Gesamteinspielung der Violinsonaten von Charles Ives durch Martin Mumelter und Klavierpartner Herbert Henck, von Werken also, in denen viele der wichtigsten Strömungen Neuer Musik prophetisch vorweggenommen sind. Über Mumelters Konzerte äußerten sich andere Medien ähnlich, von „Leitbild für Interpreten“ (Frankfurter Rundschau) bis „ungeheuerlich – unausweichlich“ (Tagesanzeiger Zürich). Schon als Jugendlicher hatte sich Mumelter für Neue Musik und Klassik der Moderne interessiert; zu seinen frühen Einspielungen gehören Erstaufnahmen neuer Werke ebenso wie die Violinkonzerte von Alban Berg, Arnold Schönberg, Bernd-Alois Zimmermann (alle live) u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Radio-Symphonieorchester Wien, den Wiener Symphonikern, oft mit profilierten Komponisten wie Peter Eötvös oder Hans Zender als Dirigierpartner.

Geboren und aufgewachsen in Innsbruck konnte Mumelter von den Initiativen profitieren, die die Region schon damals sowohl zu einem Zentrum der Alten als auch Neuen Musik machten: Da waren  auf der einen Seite Personalen mit Gyorgy Ligeti, Steve Reich oder Pierre Boulez und der letzte öffentliche Auftritt von John Cage, auf der anderen Seite regelmäßige Konzerte und Workshops von Pionieren der Alten Musik wie Nikolaus Harnoncourt oder Jordi Savall, aufgemischt durch das Auftreten heute legendärer Autoren wie Elfriede Jelinek oder Thomas Bernhard beim jährlichen Festival „Jugendkulturwochen“, das Mumelter Gelegenheit bot, schon als Halbwüchsiger bei zahlreichen Uraufführungen experimenteller Musikwerke mitzuwirken. Eingebettet in solche Praxis war Mumelters Violinstudium in Innsbruck, das er später in Philadelphia abrundete.  Bereits 1971 war er als bester teilnehmender Geiger und Streicher Laureat des Gaudeamus-Wettbewerbs für Interpretation Neuer Musik in Rotterdam, bald darauf wurde er für die Aufführung des ihm gewidmeten Violinkonzerts von Erich Urbanner mit dem Kritikerpreis der Musikbiennale Berlin (heute MaerzMusik/Berliner Festspiele) ausgezeichnet. Nicht zufällig entstanden aus diesem Umfeld auch erste literarische Texte, vor allem  Hörspiele, die in Österreich und der Schweiz produziert wurden und zu späteren großen Arbeiten wie dem autobiographisch gefärbten Roman „Spiegelfuge“ führten. Ebenso wurzelt bereits im Umfeld der Jugendjahre, dass Mumelter sich auch intensiv mit Alter Musik befasste und davon ebenfalls repräsentative Tondokumente, u.a. mit Solowerken von Bach, vorgelegt hat. Welche Überlegungen all diesen Tätigkeiten zugrunde liegen hat er in mehreren Sachbüchern dargelegt, angefangen von didaktischen Schriften bis zu den kulturphilosophischen Werken „Um’s Leben spielen“ und „Proust for President!“

Mumelter war über viele Jahre bis 2016 Professor für Violine an der Universität Mozarteum in Salzburg und leitete dort auch das von ihm gegründete und konzipierte Institut für Neue Musik. Er ist verheiratet, Vater von vier Kindern, und lebt in der Nähe von München.

Details: https://www.mumelter.de

KURZFORM

(Vorschlag)

MARTIN MUMELTER

Geboren und aufgewachsen in Innsbruck, Studium dort und und Philadelphia. Von Jugend an internationale Konzerttätigkeit mit einem Schwerpunkt auf Klassik der Moderne. Live-CD-Einspielungen u.a. der Violinkonzerte von Arnold Schönberg, Alban Berg, Bernd-Alois Zimmermann mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Radio-Symphonieorchester Wien, den Wiener Symphonikern; mehre hundert Radioproduktionen. Gegengewicht: Alte Musik, etwa mit Bach-Solowerken bei den Festwochen der Alten Musik in Innsbruck und auf CD. Laureat des Gaudeamus-Wettbewerbs für Interpretation Neuer Musik in Rotterdam, Preis der Kritik für die Aufführung des ihm gewidmeten Violinkonzerts von Erich Urbanner bei der Musik-Biennale Berlin (heute MaerzMusik/Berliner Festspiele), Autor von Hörspielen, Romanen und kulturphilosophischen Werken. Über viele Jahre Professor für Violine und Leiter des Instituts für Neue Musik an der Universität Mozarteum Salzburg. Lebt in der Nähe von München.

Welche Tonträger und Bücher derzeit erhältlich sind, geht aus diesen beiden Bereichen hervor. Interessierte können dort viele Details erfahren und manche Produktionen direkt bestellen.

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